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Mittelstand kommt wieder leichter an Kredite

Die Kredithürde für Mittelstand sinkt erstmals seit März 2020, nur bei Großunternehmen sind die Banken restriktiver. Der Anteil der Firmen in Kreditverhandlungen bleibt jedoch auch im 2. Quartal auf niedrigem Niveau.

Die Unternehmen in Deutschland fragen weiterhin auf nur schwachem, unterdurchschnittlichen Niveau Bankkredite nach. Im zweiten Quartal ging der Anteil der Mittelständler, die Kreditverhandlungen mit ihren Banken führten, um 1,1 Prozentpunkte auf 19,5 % zurück, wie die aktuelle KfW-ifo-Kredithürde zeigt. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Befragung im Jahr 2017. Auch bei den Großunternehmen sank der Anteil der kreditnachfragenden Unternehmen nach einem minimalen Anstieg im Vorquartal um 1,3 Prozentpunkte wieder auf 27,7 % ab. Schaut man auf die Unternehmen, die derzeit dennoch Kredite nachfragen, so gibt es vor allem aus dem Mittelstand Lichtblicke: Erstmals seit März 2020 sinkt die KfW-ifo-Kredithürde für kleine und mittlere Unternehmen wieder deutlich und liegt aktuell bei 18,4 % (Vorquartal: 22,5 %).

Im Zuge der Aufhebung pandemiebedingter Einschränkungen profitieren vor allem die mittelständischen Dienstleister (-6,7 Prozentpunkte auf 20,3 %), aber auch das stark exportorientierte Verarbeitende Gewerbe (-6,1 auf 15,4 %). Restriktiver als zuvor zeigten sich Banken bei mittelständischen Firmen aus dem Bausektor (+4,4 auf 11 %) und im Groß- und Einzelhandel (+4,3 auf 25,6 % bzw. +1,6 auf 29,5 %). Großen Unternehmen gelingt es allein im Einzelhandel leichter, Kreditverhandlungen erfolgreich abzuschließen (-8,7 auf 17,5 %). Im Baugewerbe (+18,8 auf 47,6 %) aber auch bei den Dienstleistungen (+3,2 auf 13,6 %) agieren die Banken deutlich zurückhaltender.

Quelle: startothek-News vom 27.08.2021