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Neue Beschäftigungsformen: Mehrfachbeschäftigte und Soloselbstständige

Die Welt der Arbeit wandelt sich und wird von neuen Beschäftigungsformen geprägt: Es gibt immer mehr Mehrfachbeschäftigte und Soloselbstständige. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat eine Studie über diese Beschäftigten vorgelegt.

Ein Ergebnis der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Universität Marburg erarbeitet worden ist, ist, dass sich die Zahl der Mehrfachbeschäftigten hierzulande kaum von der Zahl der Soloselbstständigen unterscheidet. Der Anteil der Mehrfachbeschäftigten an allen Erwerbstätigen liegt bei maximal 5,6 Prozent. Bei den Soloselbstständigen reicht der Anteil bis zu 6,2 Prozent. Rund jeder zehnte Erwerbstätige betätigt sich folglich in einer der neuen Beschäftigungsformen.

Mehrfachbeschäftigte sind in ihrer Haupterwerbstätigkeit am häufigsten bei öffentlichen oder privaten Dienstleistern beschäftigt. Bei einem Vergleich zwischen ihnen und Einfachbeschäftigten „zeigen sich keine Unterschiede hinsichtlich ihrer Migrationserfahrung und ihrer Qualifikation“.

Auch zeigt die Studie, dass es über alle Berufsfelder hinweg und aus den unterschiedlichsten Motiven heraus Mehrfachbeschäftigungen gibt. Ein zentraler Aspekt für das Gelingen der Mehrfachbeschäftigung ist die Vereinbarkeit der Tätigkeiten, so die Autorinnen der Publikation.

Zu den Soloselbstständigen zählten die Forscherinnen auch freie Mitarbeiter und Freiberufler. In der Studie wurden sie verglichen mit Selbstständigen, die Mitarbeiter beschäftigen. In der Alters- und Bildungsstruktur wurden kaum Unterschiede zwischen beiden Gruppen festgestellt.

Unterschiede gibt es bei der Arbeitssituation. So empfinden die Soloselbstständigen „mehr Arbeitsplatzunsicherheit als Selbstständige mit Mitarbeitern“. Sie arbeiten häufiger am Wochenende und lassen öfter die Pausen aus als abhängig Beschäftigte, aber ihr Risiko Überforderung oder Zeitdruck zu erleben sei geringer als bei Selbstständigen mit Mitarbeitern oder bei Angestellten. Soloselbstständige sind flexibel: Immer erneut müssen sie sich an veränderte Bedingungen anpassen und dabei die eigene Gesundheit berücksichtigen.

Das Fazit der Forscherinnen: Die Arbeitssituationen der Mehrfachbeschäftigten wie der Soloselbstständigen sind höchst unterschiedlich. In beiden Gruppen gibt es unterschiedliche Typen und die Bandbreite fächert sich auf zwischen Prekariat und Selbstverwirklichung.

Quelle: startothek-News vom 23.10.2019